Geschichte der alten Tankstelle an der B200
1960 wurde in Eigenregie von Herbert und Lotte Rusch eine Großtankstelle an der B200 in Alberschwende errichtet.
BAU:
29.01.1960
wurde das Bauvorhaben, die Eingabe der Tankstelle kommissioniert.
11.03.1960
Mit dem Bau begonnen
An diesem Tag zog die erste Raupe auf Humusabschub. Außer Gebäude— und Tankausheben waren keine Maschinen da. Wie auf Bildern alles durchwühlt, wurden damals noch Leitungen, Verrohrungen, Schächte, Straßendurchbruch, etc, händisch gegraben. Sehr viel Eigenleistung, die ganze Tankstellenfläche war ein Umbruch!
Was unterirdisch für Leitungen, Verrohrungen, Schächte, Kanal, Schächte, Benzinabscheider und Tank für Geld vergraben werden mußte war enorm und nie zu sehen! Viele behördliche Auflagen mussten erfüllt werden.
20.04.1960
ist der große 30.000l Tank eingetroffen,
jeweils 10.000l für Diesel, Normalbenzin und Super.
06.05.1960
erfolgte der Straßendurchbruch für den Abwasserkanal. Das war wirklich eine Hürde, denn diese Arbeiten musste nachts durchgeführt werden. Jeweils eine Hälfte war aufgebrochen, die andere Hälfte befahrbar – und die Leute hatten einzig einen Kompressor der damaligen Firma Furxer. Alles übrige händisch — fertig um 4h früh!
25.05.1960
Gebäude – Rohbau mit Maurerarbeiten fertig.
VERTRIEB:
Tankstelle mit drei Säulen, Diesel, Normalbenzin und Super, Rolli für Gemisch (Mopeds und Landwirtschaft) Schmierstation für kleinen Service mit Ölwechsel, Handel mit Ölen, Kfz. Zubehör, sämtliche Reifen, (auch Runderneuerungen, waren ca. 5o % billiger wie Neureifen mit eigener Karkasse), Schneeketten, Mopeds, Vertretung von Steyr—Fiat für PKW, Verkauf von Neu— und Gebrauchtwagen,
(Gottseidank keine frischen Semmel und Lebensmittel wie heute!)
GESCHÄFTSZTEITEN:
Es war ein“großer Einsatz“ an Arbeit und Zeitaufwand erforderlich. Mit nur Fremdpersonal unmöglich!
Geöffnet von 6h früh — 22h und sonntags durch.
Im Winter, bei starken Schneefällen, mussten zu Tankstellenbetrieb den Hängengebliebenen im Schwarzachtobel Schneeketten zugestellt werden, z.T. abgeschleppt und hier Winterreifen montiert werden.
Damals kamen auch die ersten “Spikes“ auf den Markt. Wir haben die Reifen hier selber gespikt mit Pistolen. So wurde es öfters “Mitternacht!“
Zwischendurch den Schiliften für deren Betrieb fassweise Diesel zugestellt.
Nebenbei mußte natürlich auch die Tankstelle für Ein- und Ausfahrten frei “geschippt“ werden.
Könnte man sich solche Dienstleistungen heute noch vorstellen?
BESTAND:
196o — 1971 wurde die Tankstelle als eigene, freie Tankstelle von uns betrieben.
Kunden, Stammkunden hatten wir von Alberschwende bis Schröcken, — die Tankstelle wurde vom Bregenzerwald sehr frequentiert.
1971 wurde die Tankstelle, für die sich SHELL sehr interessierte, an SHELL verpachtet.
1987/1988 wurde die ganze Tankstelle umgebaut. Die behördlichen Vorschriften wurden immer strenger und größer. Ein neuer Tank, doppelwandig, musste in eine Kammer unter den Asphalt verlegt werden, sämtliche Verrohrungen, Zapfsäulen u.z,T. Benzinabscheider neu. SHELL war Pächter von 1971 — 31.l2.2000.
Nach 40 Jahren wäre eine Erweiterung nach neuesten Erfordernissen, mit Waschstraße etc. notwendig geworden, Shell wäre noch interessiert gewesen, aber nachdem ein Grundzukauf nicht mglich gewesen war, wurde die Tankstelle in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.
TANKSTELLE BEI WINDER:
Die alte Tankstelle, 1 Säule, zwischen den beiden Winder—Häusern, war eine Mobil—Tankstelle und wurde vom Kaufhaus Winder betrieben. Laut Erzählungen müßte diese Tankstelle schon Ende der l920er Jahre bestanden haben, — jedenfalls bis 1960/61.
Wir danken Lotte Rusch für diesen Bericht.