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Vernissage Haut und Pelz

Von Erich | 11.Februar 2009

Ein langjähriger Freund von Bettina „Christoph Koch“ berichtet!

Als ich im vergangenen Herbst die neuen Bilder von Bettina gesehen habe, war ich sehr überrascht über die Qualität ihrer Bilder. In den wenigen Jahren, in denen sie sich intensiver mit Malen beschäftigt hat, hat sie sich erstaunlich entwickelt.
Das Malen hat sich bei Bettina von einem gelegentlichen Zeitvertreib zu einer Leidenschaft entwickelt. Es ist zu einem inneren Bedürfnis geworden und sie geht das Malen an so wie sie ist: unmittelbar – nicht verkopft – aus dem Bauch heraus – so wie es ihr gerade ist.

Bettina Fink

Sie stellt hier zwei sehr unterschiedliche Arten von Bildern aus.

tierbild aktbild

Da sind einerseits die Tierbilder. Tiere spielen in Bettinas Leben eine zentrale Rolle.

Dazu möchte ich ein paar Sätze von Bettina im Originalton zitieren:
Bettina:

Tiere, für die ich alles tue.
Ich liebe Tiere – oft mehr als Menschen
Tiere sind Personen
Tiere sind so zärtlich miteinander
Max -mein Freund
Timmi – mein Freund
Ich stehe auf Eisbären. Eisbären – tun mir leid.
Ich passe auf alles auf: Pferd, Hamster, Skorpion
Ich laufe, weil das Tier laufen muss
Ich gehe heim, weil ich das Tier füttern muss

Der Tagesablauf von Bettina gestaltet sich nach den Bedürfnissen ihrer Tiere … die größte Rolle dabei spielt Max der Schäfer mit dem sie mehrere Stunden täglich verbringt.
Auffallend ist, dass die Tiere – im Gegensatz zu den Akten -Köpfe und Gesichter haben. Sie sind nicht nur als Körper, sondern als Persönlichkeiten dargestellt.
Vielleicht weil bei den Tieren auch ihre Gefühle beheimatet sind verwendet Bettina auch Farbe – viel Farbe.

Ganz anders die Akte:
Während die Tierbilder tierische Persönlichkeiten zeigen ist die Person auf den Akten völlig ausgeblendet – der Mensch ist anonym – wird nur als Körper dargestellt.
Beim menschlichen Körper verzichtet sie auch auf die Farbe, spielt eher mit Licht und Schatten. Der Hintergrund ist oft durch dick aufgetragene Farblinien strukturiert, die auch teilweise über die Körper laufen.

Bettina sucht sich sinnlich – erotische Motive aus – sie sagt das Verruchte fasziniere sie. Gleichzeitig schafft sie aber durch den Verzicht auf Farbigkeit eine kühle Distanz.
Sie zeigt Menschen, die sich körperlich aussetzen aber als Personen versteckt sind und durch ihre Ausgesetztheit verletzbar sind .
Das Tier und der nackte Mensch: beide sind äußerst verletzlich: beide sind ausgesetzt,
beide haben keinen Schutzschild, beide leben nicht vom Kopf her, sind sinnlich,
unmittelbar.
Bettina stellt das Menschliche im Tier dar – sie begegnet dem Tier – es wird menschlich und sie stellt das Tierische beim Menschen dar:
—Als Nakter rückt er wieder näher zum Tier.
Er lebt seinen Instinkt, ist nicht mehr Auge und Ohr, sondern ist vor allem
Haut…Spüren … Gespür.

Noch kurz zur Technik
Für den Untergrund… Bettina häufig Sand und Seidenpapier – was eine strukturit…reliefartige Oberfläche erzeugt.
Dann malt sie m…mit Acryl, Kreide, Kohle, Pigmenten Graffityspray.
Ich denke in den nächsten Jahren wird sich bei Bettina noch einiges weiterentwickeln.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht und freue mich schon auf die nächste Vernissage

Fotoberichte von Christoph Fink
Vernissage | Tiergemälde | Aktgemälde

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